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„Die Leute hier sind einfach super“

19. März 2019

– Auswanderer in Costa Rica –

Hansruedi, 74, und seine Lebensgefährtin Nelly, 63, aus dem Kanton Solothurn (Schweiz), reisen 2014 drei Wochen durch Costa Rica. Zwei Jahre später, im August 2016, melden sie sich in der Schweiz ab, fliegen nach Costa Rica und mieten ein Haus in Turrúcares für drei Monate. Sie besichtigen 15 Immobilien und kaufen schließlich ein Haus mit Pool und Garten in Escazú (San José). Am 15. November 2016 fliegen sie ein letztes Mal zurück in die Schweiz. Sechs Wochen später, am 29. Dezember 2016, übersiedeln sie endgültig nach Costa Rica. Hier der zweite Teil ihrer Geschichte.

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Beim Anwalt. Die Unterlagen für die Aufenthaltsgenehmigung liegen bereits auf dem Schreibtisch des Anwalts. „Wichtig für meine Cédula (Aufenthaltsgenehmigung) als „Pensionado“ ist die Bescheinigung der AHV (Alters- und Hinterlassenenversicherung in der Schweiz)“. Bei ihm läuft alles ohne Probleme.

Bei Nelly gibt es eine Überraschung. Der Anwalt erklärt, dass ihre Lebensversicherung (1200 Euro) zwar hoch genug sei, dass die monatliche Zahlungen jedoch von einer staatlichen Stelle und nicht von einer privaten Lebensversicherung kommen müssen.***

Nelly ist verärgert, das hat sie nicht erwartet. Sie wendet sich an einen anderen Anwalt. Der akzeptiert die private Lebensversicherung und beantragt die Cédula. Kosten: Hansruedi muß 3800 Dollar*** bei dem deutschsprachigen Anwalt berappen, Nelly zahlt dem nicht-deutschsprachigen Anwalt 1500 Dollar, vom ersten Anwalt erhält sie die Anzahlung zurück. Beide erhalten von ihren Anwälten den Beleg der costarikanischen Einwanderungsbehörde, der bestätigt, dass sie die Cédula beantragt haben.

Hansruedi und Nelly sind zufrieden. Sie haben in drei Monaten alles erreicht, was sie sich vorgenommen haben: Ein neues Haus, ein nagelneues Auto, die Aufenthaltsgenehmigung beantragt. Am 15. November 2016 geht es zum letzten Mal zurück in die Schweiz.

Sechs Wochen später. Der Container ist geladen, die Tochter von Hansruedi hat die Vollmacht zum Verkauf seines Hauses und Nelly hat einen Makler beauftragt, ihr Haus zu verkaufen, es ist Zeit für Uf Widerluege Schweiz.

„Die Leute hier sind einfach super“

Abreise. Am 29. Dezember 2016 steigen Hansruedi und Nelly in Basel in den ICE nach Frankfurt (Fly&Rail, 29 Euro). Am Flughafen Frankfurt laufen sie mit zwei Münsterländern und zwei Maine Coone Katzen ein. Erlaubt ist ein Tier pro Passagier. Doch sie haben Glück. Aufgrund eines Buchungsfehlers bei Condor ist das Ticket für Nelly zweimal vom Konto abgebucht worden. Nach mehreren Telefonaten und e-mails wurde der Betrag schließlich zurückerstattet und Nelly darf als „Entschädigung“ für den ganzen „Trouble“ ihre zwei Katzen im Flieger mitnehmen.

Am Condor Schalter zeigen sie den Beleg der Einwanderungsbehörde in Costa Rica vor. Der Service Agent macht eine Kopie und akzeptiert das „Hinflugticket“. Ein Rückflugticket ist nicht nötig, da sie bald dauerhaft legal in Costa Rica leben würden. Und genau so kommt es auch, Hansruedi bekommt seine Cédula im Februar 2017, Nelly acht Monate später.

Im Pura Vida Land. Zwei Tage später feiern sie in ihrem neuen Haus Sylvester, zusammen mit der Familie aus Turrúcares, wo sie drei Monate zur Miete gewohnt hatten.

Dann beginnt der Tico Alltag. Wasser umschreiben. Nelly und Hansruedi gehen ins Aya-Büro (Aya ist das staatliche Wasserwerk in Costa Rica). Nelly präsentiert die alte Wasserechnung. „Also so geht das nicht“, sagt die Angestellte. Beim nächsten Besuch zeigt Nelly den Kaufvertrag des Hauses. Vergeblich. Beim vierten Besuch bringt Nelly die vorhergehende Besitzerin mit. Und dann wird das Wasser auf die neuen Besitzer umgeschrieben.

Als nächstes kommt der Strom an die Reihe. Die Angestellte im CNFL-Büro liest in Ruhe den bisherigen Vertrag, macht auf dem Dokument einige Notizen, geht dann in ein anderes Zimmer und kommt nach einer Weile mit einem anderen Mitarbeiter zurück. „Man muss halt Zeit und Geduld haben“, lächelt Nelly. Nach 2 Stunden ist alles erledigt.

Lampen kaufen. Nelly und Hansruedi sind bei Construplaza in Escazu und kaufen Lampen. Als sie Zuhause ankommen und die Lampen auspacken stellen sie fest, dass die Glühbirnen nicht in die Fassung passen. Also zurück zu Construplaza. „Tut uns sehr leid“, verkündet der Verkäufer, „aber wir haben leider nicht die passenden Glühbirnen für ihre Lampen“. Hansruedi ist sprachlos. Nach einigen Wortgefechten einigt man sich. Construplaza nimmt die Lampen zurück, ändert alle Fassungen, so dass die mitgelieferten Glühbirnen problemlos eingeschraubt werden können. Pura Vida!

Eingangstor defekt. Es ist Freitag und das Eingangstor funktioniert nicht, ein neues Steuerelement muss her. Nelly surft auf der Homepage von Electropuertas in San José. Sie wird zurückgerufen: „Qué idioma habla usted?“ „Deutsch“. Nach ein paar Sekunden sagt man ihr auf deutsch: „Schildern Sie uns bitte Ihr Anliegen auf deutsch per Whatsapp“. Jetzt ist Nelly sprachlos. Später lernt sie, dass die Telefonassistentin bei Electropuertas ein Übersetzungsprogamm in ihrem Computer hat.

Montag morgen steht der Monteur vor ihrem Haus. Zufällig hat er das passende Steuerelement dabei. „Er hat sogar die Garage und das Außentor zuammengelegt“, freut sich Nelly, sodass sie jetzt beide Türen per Remote Control bedienen kann. Pura Vida!

Nach zwei Jahren. Nelly geht einmal in der Woche zu einer Tica zum Spanischlernen. Einzelunterricht für 20 Dollar die Stunde. Hansruedi möchte gerne, aber traut sich noch nicht so richtig. Aber er ist sehr zufrieden in seinem Paradies in Escazú: „Die Leute hier sind einfach super. Die Missgunst wie in der Schweiz, das gibt es hier nicht“. Nelly pflichtet ihm bei: „Wenn du ein Geschäft suchst, dann nehmen die Leute ihr Handy, rufen an und helfen dir bei der Suche. Niemand in der Schweiz würde das machen“.

Beide suchen keine Schweizer in Costa Rica. Sie wollen sich anpassen. Hansruedi: „Wichtig ist die innere Einstellung. Was willst du? Nur fliehen wegen der Politik und der Steuern? Oder willst du eine neue Kultur kennenlernen?“

Eines ist sicher: Nelly und Hansruedi haben noch keinen einzigen Gedanken an eine Rückkehr in die Schweiz verschwendet.

***Die Aufenthaltungsbewilligung als Pensionado erfordert den Nachweis einer monatlichen Rente (zum Beispiel aus einer Lebensversicherung) aus dem Heimatland in Höhe von monatlich 1000 Dollar pro Person. Es muss sich dabei um lebenslange Versicherungsleistungen handeln. Kinder bis zum 18. Lebensjahr sind inbegriffen. (Quelle: Investitions- und Immobilienratgeber Costa Rica, © L. Kahl, San José, Costa Rica).

Den ersten Teil können Sie hier lesen

www.costa-rica-immobilien.com/die-leute-hier-sind-einfach-super-2112

 

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