Eine gesunde Lebenserwartung von 70.27 Jahren (Lebensjahre, die eine Person in guter Gesundheit verbringen kann), Unterstützung in der Familie und bei Freunden sowie die Freiheit eigene Entscheidungen zu treffen sorgen dafür, daß Costa Ricaner die glücklichsten Menschen in Lateinamerika sind.
So steht es im World Happiness Report 2017, der gestern vom Sustainable Development Solutions Network (Lösungsnetzwerk für nachhaltige Entwicklung) in Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen vorgelegt wurde.
Auf dem amerikanischen Kontinent kommt Costa Rica hinter Kanada auf den zweiten Platz. Weltweit verbessert sich das Land vom 14. auf den 12. Platz. Deutschland landet wie im Vorjahr auf den 16. Platz.
Das Glück der Welt scheint in Nordeuropa beheimatet zu sein. Mit Norwegen, Dänemark, Island und Finnland belegen vier skandinavische Länder die ersten fünf Plätze im diesjährigen Weltglücksbericht. Nur die Schweiz kann als Viertplazierter mithalten.
Aber sind Ticos wirklich die glücklichsten Menschen in Lateinamerika und Norweger die glücklichsten Menschen auf der Welt?
Wohl kaum. Laut Nic Marcs, Co-Autor des Happy Planet Index (ein anderer Index, der Costa Rica im letzten Jahr auf Platz eins sah), zeigen diese Indizes, was ein Land seinen Bewohnern bietet, damit sie glücklich leben können. Allerdings, so Marcs, sei Glück eine individuelle Entscheidung.
„Costa Rica ist laut Index das glücklichste Land der Welt, aber es ist kein Paradies. Es gibt überhaupt kein Paradies, Probleme gibt es überall, jeder ist für sein Glück selbst verantwortlich. Jemand kann in einem Land wie Costa Rica leben, das alles bietet, um glücklich zu sein, und trotzdem unglücklich sein. Und jemand kann in einem Land leben, dass kaum Rahmenbedingungen für ein zufriedenes Leben bietet, und trotzdem glücklich sein.“