Die Eier von Meeresschildkröten gelten vielerorts als Delikatesse, was die Nester zum Ziel von Wilderern macht. Vor allem in Ländern Asiens, aber auch in Mittelamerika werden die Eier auf Märkten, in Restaurants oder Bars angeboten.
Costa Rica: Mit GPS-Fake-Eiern gegen Eier-Diebe
Um die Schmuggelrouten der Eierdiebe herauszufinden, haben Wissenschaftler jetzt Fake-Eier aus einem 3D-Drucker hergestellt und mit GPS-Sendern versehen. Die „falschen Eier“ platzierten sie dann zu den echten Eiern in Schildkrötennester an vier Stränden in Costa Rica.
Ein Viertel der gefälschten Eier – abgelegt in 101 Schildkrötennestern an Stränden in Costa Rica – wurde gestohlen. Einige Eier wurden erfolgreich verfolgt, vom Dieb über den Händler zum Verbraucher.
„InvestEGGator“ heißt das Tracking Gerät – eine Mischung aus egg (Ei) und investigator (Ermittler). 32% der Attrapen, die in unberührten Nestern verblieben waren, versagten, weil Feuchtigkeit in die Dichtungen eindrang und den Sender beschädigte.
Erste Erkenntnisse zeigen, dass die Eier nicht weit entfernt von den Stränden wieder auftauchen, an denen sie gestohlen wurden.
Eines der gefälschten Eier wurde in der Nähe eines Wohnhauses geortet, ein anderes reiste zwei Kilometer zu einer Bar, während das am weitesten entfernte zwei Tage lang 137 Kilometer landeinwärts unterwegs war.
In einem Fall führte GPS die Forscher der University of Kent nach elf Tagen in die Stadt Cariari, 43 Kilometer vom Strand entfernt. Nachdem sie Bilder eines sezierten Eis erhalten hatten, konnten sie nachverfolgen, wo das Ei gekauft wurde und wie viele verkauft wurden.
Nicht jedes Fake-Ei war erfolgreich. Sechs gefälschte Eier wurden am Strand gefunden, was darauf hindeutet, dass sie von Sammlern schnell entdeckt und weggeworfen wurden.
Die Technologie könnte in Zukunft auch zur Überwachung von Eierdiebstählen aus Krokodil- und Papageiennestern sowie illegalem Handel mit Haifischflossen eingesetzt werden.