Bei der Präsidentschaftswahl in Costa Rica hat der Abgeordnete, Journalist und evangelikale Pastor Fabricio Alvarado (Partido Restauracion Nacional) die meisten Stimmen erhalten.
Nach der letzten Hochrechnung des Obersten Wahlgerichts (TSE) in Costa Rica kam er am gestrigen Sonntag auf 24.9% der Stimmen. Auf dem zweiten Platz landete Carlos Alvarado (Partido Acción Ciudadana) mit 21.68%.
Damit kommt es am 1. April zu einer Stichwahl, da kein Kandidat den für einen Wahlsieg in der ersten Runde erforderlichen Stimmenanteil von 40 Prozent erreichte.
Insgesamt hatten sich 13 Kandidaten um die Nachfolge des jetzigen Präsidenten Luis Guillermo Solis beworben, der gemäss der Verfassung nicht noch einmal antreten durfte.
Die Wahlbeteiligung lag bei 65.73%, einer der niedrigsten der letzten 65 Jahre.
Im Wahlkampf ging es vor allem Korruption, innere Sicherheit, soziale Gerechtigkeit und gleichgeschlechtliche Ehe.
Der Interamerikanische Gerichtshof für Menschenrechte in San Jose hatte Anfang Januar den Ländern der Region empfohlen, gleichgeschlechtliche Ehen anzuerkennen. Dagegen wetterte Pastor Fabricio Alvarado unerbittlich und sah daraufhin seine Umfragewerte steigen.
In ersten Wahlanalysen erklärten Experten den Erfolg des ultrakonservativen Pastors mit der strukturell konservativen Gesellschaft des kleinen Landes, die mehrheitlich gegen die Homo-Ehe, den Konsum von Drogen und eine Trennung von Kirche und Staat sei.