Costa Rica ist das erste Land in Mittelamerika, in dem gleichgeschlechtliche Paare heiraten dürfen.
In den ersten Minuten des 26. Mai, als das Gesetz in Kraft trat, gaben sich die 29jährige Alexandra Quirós und die 24jährige Daritza Araya vor einer Notarin in San Isidro de Heredia das „Si, acepto“.
Costa Rica: Gleichgeschlechtliche Paare dürfen heiraten
Die Eheschließung fand wegen der Corona-Krise ohne Anwesenheit von Gästen virtuell statt und wurde im staatlichen Fernsehen live übertragen.
Mehrere tausend Menschen, internationale Künstler sowie die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, nahmen an der Zeremonie im Internet teil.
Costa Rica hatte 2018 dem Interamerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte in San José ein Gutachten zur Legalisierung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare übergeben.
Das Verfassungsericht in Costa Rica gab daraufhin dem Parlament 18 Monate Zeit, ein Gesetz zur Eheschließung zwischen Menschen gleichen Geschlechts zu erlassen, andernfalls würden das bestehende Gesetz aufgehoben, das eine Homo-Ehe verbietet. Weil das Parlament in diesem Zeitrahmen kein Gesetz zustande brachte, ist jetzt die gleichgeschlechtliche Ehe zulässig.
Costa Ricas Präsident, Carlos Alvarado, plädierte in einer Botschaft in sozialen Netzwerken für „ein vielfältiges, pluralistisches und geeintes Costa Rica, in dem Empathie und Liebe der Kompass sind, der es uns ermöglicht, vorwärts zu kommen“.
Costa Rica ist das erste Land in Zentralamerika, das diesen Schritt jetzt gemacht hat. In Argentinien, Brasilien, Kolumbien und einigen Bundesstaaten Mexikos ist die Homoehe ebenfalls legal.
Bolivien, Kuba, El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua, Panama, Paraguay, Peru und die Dominikanische Republik erkennen die Heirat gleichgeschlechtlicher Menschen nicht an.
In Chile und Ecuador existiert das Modell einer zivilen Partnerschaft, die aber nicht einer Ehe gleichgesetzt ist.