Das Naturreservat Los Alpes, ein 100 Hektar großer Nebelwald bei San Ramon in Costa Rica, steht zum Verkauf. „Ich habe die Wälder gerettet, jetzt bin ich 67 Jahre alt und meine Zeit hier ist um“, sagt Besitzer Rainer Krefft aus München ein wenig wehmütig.
Er und seine Mitarbeiter haben in den letzten 23 Jahren tausende von windresistenten Kartoffel- und Damabäumen gepflanzt und so die abgeholzte Vieh- und Weidelandschaft wieder aufgeforstet.
Heute bevölkern den sattgrünen Nebelwald 30 Meter hohe Urwaldriesen, Jaguare, Quetztale und Tapire. Über 350 verschiedene Vogelarten brüten jetzt wieder auf Los Alpes, mehr als in ganz Deutschland.
„Ideal wären eine Universität, ein Unternehmen oder eine Privatperson mit einem Umweltspleen wie ich“, so stellt sich der ehemalige Jurastudent, Reisebürokaufmann und Kreuzfahrtdirektor seinen Nachfolger vor.
Die monatlichen Betriebskosten sind bescheiden: 150 Dollar Strom und 800 Dollar für Werner, den Verwalter. Wasser kommt aus dem eigenen, 60 Meter tiefen Brunnen, Steuern fallen nicht an.
An jedermann gibt Rainer Krefft „sein Baby“ allerdings nicht weiter. Gegen ein Ökohotel an dem von ihm angelegten See hat er zwar nichts, von Massentourismus, Parzellierung und Bungalows will er aber nichts wissen.
„Das Einmalige an meinen Wäldern ist die Topographie mit gleichzeitiger Nähe zur Zivilisation“, sagt Krefft. Verständlich, denn Los Alpes liegt eine knappe halbe Stunde außerhalb von San Ramon, einer 80.000 Einwohner zählenden Universitätsstadt, und eine gute Stunde von Costa Ricas Hauptstadt San Jose entfent.
Übrigens, wem auch immer Rainer Krefft seine 100 Hektar Regenwald übergibt, dem „schenkt“ er weitere 100 Hektar Regenwald, die dem von ihm gegründeten gemeinnützigen Verein ARCA gehören.
Pura vida – in dem Regen- und Urwald von Los Alpes gibt es tatsächlich noch das reine Leben.