Der Gesamtanteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung in Costa Rica sank zwischen 2010 und 2011 um 0.7%, während der Anteil fossiler Brennstoffe zur Energiegewinnung angesichts des steigenden Strombedarfs des Landes anstieg.
Um diesen Trend zu stoppen startete das staatliche Elektrizitätsunternehmen ICE im Oktober 2010 ein Net Metering Pilotprogramm. Das Programm ermöglicht kleinen Erzeugern erneuerbarer Energien direkten Zugang in das staatliche Netz.
Ein Jahr später nutzten 22 Personen das Programm, Ende 2013 waren es 117. In diesem Jahr liegen der ICE bereits 200 auf Anträge auf Aufnahme ins Verteilnet vor. Dazu installiert ICE zwei-direktionale Stromzähler.
Laut Angaben der ICE beläuft sich der durchschnittliche Verbauch in Wohnhäusern auf 250 bis 300 Kilowatt (kW) im Monat, dafür reiche eine Fotovoltaik-Anlage von 2 bis 2.5 kW aus.
Die Investitionskosten für eine Solaranlage (ab 3 kW) auf dem Dach eines Hauses betragen zwischen 5000 und 15.000 Dollar.
Die Genehmigung des Antrags auf Einspeisung ins Verteilnetz dauert – laut ICE – zwischen zwei und drei Monaten. Der Vertrag zwischen ICE und den Kunden läuft 15 Jahre, kann aber vom Kunden gekündigt werden.
Allerdings erstattet ICE kein Geld wenn der eingespeiste Strom höher ist als der von ihr gelieferte Strom. „Wenn Sie Ende des Monats mehr Strom produziert haben als der eigene Konsum“, erklärt Reto Rechsteiner von Swissol Costa Rica, „dann ist es nicht so, dass Ihnen die CNFL (Compania de Fuerza y Luz) oder ICE Geld zurückerstatten. Sie können dann im besten Falle den Stromzähler auf null bringen und so nichts bezahlen“.
Die Tageszeitung La Nacion berichtete kürzlich in einem Artikel von einer Familie in San Isidro General, die mehr als 100.000 Colones (184 Dollar) im Monat für Strom bezahlte und sich deshalb im Juli 2013 entschied, 12 Solarpanels (3 kW) auf ihrem Dach zu installieren. Heute beträgt die Stromrechnung 2700 Colones (5 Dollar).